Meldung vom 05.06.2020

Gerüste sind gefallen: Restaurierung und Rekonstruktion der Orgel in St. Jakobi kurz vor Abschluss

Die umfangreiche Restaurierung und Rekonstruktion der Orgel in St. Jakobi ist bald geschafft! Die Gerüste sind gefallen. Nun erfolgt die Intonation dieses großartigen Musikinstruments. Die Orgelweihe ist im September 2020 im Rahmen der Orgelwoche geplant.

Der barocke Orgelprospekt, angefertigt 1741 vom Stralsunder Bildschnitzer Michael Müller und aufgrund der Einlagerung im Zweiten Weltkrieg (1943) bis heute zu 85% erhalten, wurde vom Restaurierungsatelier Karsten Püschner aus Hartmannsdorf fast vollständig restauriert.

Die Orgelwerkstatt Wegscheider aus Dresden führt die Restaurierung und Rekonstruktion des Orgelwerks durch - unter möglichst weitgehender Einbeziehung noch vorhandener Originalteile der Vorgängerorgeln, so dass das neue Orgelinstrument im Einklang mit dem imposanten barocken, restaurierten Gehäuse der Orgel steht.

Die Restaurierung des barocken Orgelgehäuses und die bildhauerischen Ergänzungen an den großen Figuren sind überwiegend abgeschlossen. Die Rekonstruktion des Orgelwerks erfolgte lange Zeit überwiegend in der Werkstatt der Orgelbaufirma Wegscheider. Seit einem Jahr wurden die restaurierten bzw. rekonstruierten Teile schrittweise vor Ort montiert.

Mit 51 Registern und insgesamt 3.246 Pfeifen, 4 Klaviaturen und 6 großen Kehlbalgen sowie zusätzlichen Soundeffekten in den Übergängen wurde mit der Sanierung der Orgel ein großartiges Instrument wieder zum Leben erweckt.

Mit Hilfe der Unterstützung der Herbert-Ewe-Stiftung des Bürgerkomitees Rettet die Altstadt ist es möglich, einen separaten Zugang zur Orgelempore über einen Steg vom Treppenhaus zu bauen. Dieser wurde als Stahl-Glas-Konstruktion kurzfristig hergestellt. Das aus der Brüstung der Empore entfernte Teilstück wurde angepasst, aufgearbeitet und wieder eingefügt.
Für die restauratorischen Maßnahmen am Übergang zur Orgelempore sowie die Ergänzung einer Wolke um den Zimbelstern und verloren gegangener Blasinstrumente der Trägerfiguren am Orgelprospekt wurde erneut eine Zuwendung beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege beantragt. Die Bewilligung steht noch aus.

Die Kosten der Orgelsanierung summieren sich auf ca. 2,4 Mio. Euro. Diese werden aus Bundes- und Landesmitteln, Haushaltsmitteln der Hansestadt sowie Spenden der Herbert-Ewe-Stiftung des Bürgerkomitees Rettet die Altstadt Stralsund e.V. und Eigenmitten der Stiftung Kulturkirche St. Jakobi finanziert.

Quelle: Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH Fährstraße 22 | 18439 Stralsund